01. Januar 2019
Hier in diesem Fall wurde ein Wintergarten gefertigt und montiert.
Neben Fehlern in der Bauwerkskonstruktion und des konstruktiven Holzschutzes sind auch Fehler in der Fertigung der Fensterelemente gemacht worden.
Auf einen dieser Fehler gehe ich hier in diesem Text ein.
Holz Fenster werden aus Fensterkanteln gefertigt, die in der Regel aus 3 Holzschichten (Lamellen) verleimt sind. Eine Art der Eckverbindungen bei Holzfenstern, wie auch hier, ist die Schlitz- und Zapfenverbindung.
In diesem Fall sind die Ecken der Fensterrahmen mit einem Doppelzapfen verbunden worden. Bei den aufrechten Kanteln müssen die Verbindungen an die Fräsgeometrie des unten durchlaufenden Holzprofils angepasst werden. Hierzu werden die Kanteln an den Enden in unterschiedlichen Höhen abgeschnitten. In der Fachsprache nennt man diesen Vorgang „Absetzen“. Hierdurch entsteht eine passgenaue Verbindung.
Auf Bild 2 und 3 sieht man deutlich (gekennzeichnet durch den roten Pfeil), dass bei den vertikalen Kanteln die Verbindungsfräsung falsch abgesetzt wurde. Dadurch ist Außen ein Stück zu viel weggeschnitten worden, welches nach dem Verleimen durch ein Passstück ausgebessert wurde.
Hier ist eine Schwachstelle in der Fensterkonstruktion hergestellt worden. Durch die äußeren Witterungseinflüsse wurde das Material unterschiedlich stark beansprucht und die Oberfläche ist an den Schnittstellen gerissen. Hierdurch drang Feuchtigkeit in die Fensterkanteln ein. In Folge der Durchfeuchtung des Materials hat sich die Verleimung der äußersten Lamelle gelöst. Partiell ist das Material
morsch geworden und hat die Konstruktion des Rahmens nachhaltig geschädigt.
Autor
me. Marc Schütt
#fenster #holzfenster